Deutsch

Die Kunst, Texte zu lesen und zu verstehen sowie eigene Ideen sprachlich korrekt und überzeugend in Worte zu kleiden und sie gedanklich wohlstrukturiert zu präsentieren, will gelernt sein. Hierfür vermitteln wir unseren Schülerinnen und Schülern das notwendige Fachwissen. Wir legen gleichzeitig aber auch Wert darauf, gemeinsam Gestaltungsräume zu entdecken und jedes Kind darin zu unterstützen, seine ganz eigene, charakteristische Art zu erkennen und weiterzuentwickeln. So lernen, arbeiten und üben wir nicht nur für das Fach Deutsch allein, sondern schaffen zugleich wichtige Grundlagen für den Schulerfolg in allen Fächern. Darüber hinaus nehmen wir uns im Unterricht die Zeit, die Freude am Umgang mit der deutschen Sprache zu entdecken und den Zauber von Literatur zu erleben und zu genießen. 

"Rosa" - eine Zusammenarbeit von Jutta Kounovsky und der Klassen 5e, 6a, 6c, 6e

 

Rosa ist nicht die Hautfarbe, mit der man auf seinem Planeten geboren wird. Deshalb wird Rosabert mit der Weltraumkugel ins All geschickt, um fremde Planeten zu erforschen. Er landet auf der Erde. Aber hier wird alles, was fremd ist, erst einmal eingesperrt und Rosa findet sich in einem Käfig wieder. Doch eines Tages besucht ihn ein Menschenkind, das mit ihm Freundschaft schließt, und sie finden einen Weg, sich zu verständigen.

Die wunderbaren Illustrationen zu der Geschichte haben Schülerinnen und Schüler der Klassen 5e, 6a, 6c und 6e des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm gemalt. Die Bilder sind in der Stadtbücherei Neu-Ulm bis Ende September ausgestellt und können zu den Öffnungszeiten angeschaut werden. Eintritt frei.

 

Krabats Traum - Audio-Aufnahmen der 6a

Im Rahmen der Beschäftigung mit ihrer Lektüre „Krabat“ von Otfried Preußler vertonten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6A den ersten Traum von Krabat, der den Jungen zur Schwarzen Mühle nach Schwarzkollm ruft. Im Folgenden können die gelungenen Audiodokumente angehört werden.

Marcel Janczik

 

Stadtschreiberin Julia Kulewatz berät Poetry Slam AG

Projekt mit Neu-Ulms Stadtschreiberin Julia Kulewatz

Egal ob mit ihren Kurzgeschichtenbänden oder mit dem vor Kurzem zweiten erschienenen Lyrikband „counting magpies“ – wer Julia Kulewatz‘ Texte liest, versteht, welches Glück die Stadt Neu-Ulm hat, sie ihre Stadtschreiberin nennen zu dürfen. Begeistert stimmte Julia Kulewatz unserer Anfrage zu, gemeinsam mit unserer Poetry Slam AG einen Text entstehen zu lassen, der ihre und unsere Handschrift trägt. Nachdem sie den Fragen unserer Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort gestanden hatte, verriet sie den Jugendlichen zahlreiche Tipps und Tricks, die sie sonst nur mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an ihrem Seminar zum Kreativen Schreiben an der Universität Erfurt teilt. Im Anschluss daran tüftelten die Stadtschreiberin und die AG daran, ihren Text zum Thema „Du“ zu entwerfen: Während jeder bzw. jede sich individuell für einen Abschnitt bzw. eine Strophe des Textes verantwortlich zeichnete, kreierten am Ende alle gemeinsam einen griffigen Refrain und diskutierten über einen geeigneten Titel für ihr Werk. Das Ergebnis kann an der Eingangstür der Bibliothek bewundert werden. Seminare zum Thema „Schreibfluss“, die sich vor allem an Jugendliche richten, bietet sie aktuell an der Volkshochschule in Ulm an. Sie selbst sagt über sich: „Es ist [mir] wichtig, der Fantasie [meiner] Leser (Welten-)Raum zu geben, um gemeinsam das Höchste und das Tiefste zu berühren.“ Unsere AG freut sich bereits darauf, mit ihr gemeinsam diese Erfahrung machen zu können. Wer noch mehr über Julia Kulewatz erfahren möchte, kann den Stadtschreiberblog unter nachfolgender Adresse besuchen: www.wir-leben-neu.de/stadtschreiberin

Marcel Janczik

 


Hier Textpassagen aus Kulewatz' Anthologie "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017:

YULIAH #1

"We loved each other in lily fields, before we understood the meaning of a single one."

Eine junge Frau steht hoffend am Rande einer sich entfernenden Metropole. Lähmende Hitze flimmert spät durch den Tag, verzeichnet Konturen fallender Blätter, nimmt ihren gezackten Rändern die Boshaftigkeit im Flug. Der Baum spendet nur Schatten, keinen Trost, er ist schon zu lange beständiges Wahrzeichen eines täglichen Wartens:
Um dir nah zu sein, lebe ich in falscher Sprache, spreche, denke und singe meine Muttersprache nicht, die in mir gewachsen ist über viele Jahre. Ich habe mein Wachsen beschnitten, ihm das Grünen verwehrt, das Blühen streng untersagt, um mich im pulsierenden Rußgrau deiner Heimatstadt mit dir sicher zu fühlen.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.


YULIAH #2

Die Stadt, in der wir gelebt hätten, liegt nun jenseitig, in einem Schlaf ohne Erwachen, will nicht vergehen, kann nicht gerichtet werden. Sie ist ein Ort des Verblassens. Obwohl ihre scharfkantigen Umrisse im Hintersinn meines Sehens mahnend lebendig thronen, kann ich sie noch immer nicht benennen, nicht verfluchen, ihr vielleicht eine andere Farbe geben. So wie Erinnerung sich im Schmerz verselbständigt, das Da- und Dort-Sein kopiert oder halbiert.
Diese Stadt sind und waren wir:
Sie schirmt ihr Gesicht mit der nach innen gerichteten Handfläche schützend ab, lässt für einen einsamen Moment die Augenlider niedersinken. Als sie aufblickt, ist er auf dem Weg, sie kann ihn von weit her kommen sehen.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.


YULIAH #3

Die Stadt belauert und bewacht ihre Insassen. Sirenen sind ihr pfeifendes Ausatmen. Sie stiert durch Abermillionen quadratisch blinde Pupillen ohne Sinn und Verstand, vervielfältigt Verirrte, macht Irren unmenschlich. Dort bewohnt man exakte Grau-Geometrie, wird fleischiger Baustein. Falsch gesetzt entschläft man zwischen Kanten, solange, bis das Mensch-Sein vergeht und das Fleisch-Werden kommt. - Sie war eine Entkommene, er ein noch immer Entfliehender.

© Text von Julia Kulewatz, in: "Vom lustvollen Seufzer des Sudankäfers", Leipzig 2017.

Besuch der 6a in der Stadtbücherei Neu-Ulm

Wir tauchen noch tiefer in die Welt der Bücher ein!
Am Donnerstag, 7. April 2022 unternahm die Klasse 6A einen Ausflug in die Stadtbücherei Neu-Ulm. Vor Ort lernten die Jugendlichen, wie man sich in einer Bücherei zurechtfindet und nach Büchern recherchieren kann, indem sie an einer Rallye mit verschiedenen Fragen zur Stadtbücherei teilnahmen. Am Ende werteten Frau Schmid von der Stadtbücherei und die Klasse die Ergebnisse aus. Im Anschluss bekamen die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, noch offene Fragen zu klären und rüsteten sich für die nachfolgenden Osterferien, da sie von nun an mit ihrem neuen Büchereiausweis auch Bücher der Stadtbücherei entleihen konnten. Als Überraschung zum Abschluss trafen die Kinder auf die Autorin Jutta Kounovsky, die einige Monate zuvor eine Lesung an unserer Schule gehalten hatte. Sie überbrachte sogleich die beste Nachricht des Tages: Die von den Mädchen und Jungen gezeichneten Bilder zu Frau Kounovskys Kurgeschichte „Rosa“ werden als Bebilderung der Kurzgeschichte veröffentlicht werden.

Marcel Janczik, Carina Nagengast

"Odysseus" per Theater-Stream

Wenn wir nicht ins Theater können, kommt das Theater eben zu uns!

Schon zu lange warteten die Klassen 6a und 6e auf eine geeignete Möglichkeit, trotz Pandemie endlich einmal ins Theater gehen zu können. Als ihre Ungeduld nicht mehr zu bremsen war, mussten sich ihre Deutschlehrkräfte Frau Zuckschwerdt und Herr Janczik eine Alternative überlegen. Dank des Angebotes der Jungen Bühne Ulm konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a und 6e am Donnerstag, den 23. Februar 2022 bzw. am Freitag, den 24. Februar 2022 einen Theater-Stream in ihrem eigenen Klassenzimmer genießen. Passend zu den antiken griechischen Sagen, mit denen sich die Jugendlichen im Rahmen eines Lesetagebuchs gründlich auseinandergesetzt hatten, entschieden sie sich für das Theaterstück „Odysseus“. Im Anschluss an die Aufführung erhielten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler die Chance, die Regisseurin Sina Baajour zu interviewen und damit noch tiefer in das Stück einzutauchen.

Daniela Zuckschwerdt, Marcel Janczik

 

Eine Entführung in die Welt der Fantasie - mit Jutta Kounovsky

Mit ihrer Kurzgeschichte „Rosa“ und ihrem Roman „Feuerbruder und Regenschwester“ zog die Autorin Jutta Kounovsky am Mittwoch, den 26. Januar 2022 die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler in ihren Bann. Für die Jugendlichen war ihr Besuch eine willkommene Möglichkeit, etwas Abwechslung zum regulären Schulalltag zu bekommen. Jutta Kounovsky hatte zuerst als Buchhändlerin in der Aegis-Buchhandlung gearbeitet, bevor sie in der Stadtbibliothek Neu-Ulm tätig wurde. Durch ihre Beschäftigung mit Literatur und Sprache bekam sie Lust, eigene Texte zu schreiben. Ihre Werke umfassen zahlreiche Gedichte, Kurzgeschichten und einen Roman. Umso geehrter fühlten sich die 11- und 12-Jährigen an einer exklusiven Lesung teilnehmen zu dürfen. Und nicht nur das: Die Autorin rief sogar dazu auf, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer ihre Kurzgeschichte „Rosa“ illustrieren können, indem sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und zur Geschichte passende Bilder zeichnen. Gelungene Kunstwerke werden in der Stadtbibliothek Neu-Ulm ausgestellt und ausgezeichnete Ergebnisse haben die Chance, als offizielle Illustration der Kurzgeschichte zu erscheinen. Wir drücken dafür allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Daumen! Ein herzliches Dankeschön ergeht an die Bücher-AG für die Unterstützung bei der Organisation!

Elvira Held, Marcel Janczik

Die Q12 beim Vermessen der Welt

Zwei Wissenschaftspioniere des 19. Jahrhunderts rücken ins Zentrum des Interesses an diesem neblig-kalten Samstagabend, den 15. Januar 2022 um 19:30 Uhr im Podium des Theaters Ulm. Die Schülerinnen und Schüler der Q12 sind mittendrin und beobachten, wie die unglaublich spannenden Charaktere, der Mathematiker Carl Friedrich Gauß und der Naturforscher Alexander von Humboldt, aufeinandertreffen. Mit viel Humor wird hier von der Kooperation des Stadttheaters mit der privaten Theaterei Herrlingen der Bestsellerroman „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann inszeniert. Für uns ist es nicht nur aufregend zu sehen, wie ein epischer Text für eine Bühnenaufführung adaptiert wird. Die Faszination geht vielmehr von dem unterschiedlichen Ansatz der zwei Wissenschaftler aus, die Welt zu verstehen und zu begreifen oder sie zu berechnen und zu vermessen. Muss man auf Reisen gehen und in die Ferne schweifen, um die Welt zu erfassen? Oder erfährt man das, was man über die Welt wissen muss, genauso gut aus Büchern, die man sich am Schreibtisch zu Hause zu Gemüte führt? Beim Zuschauen wird das Publikum aufgefordert, selbst diese Frage nach dem eigenen Verständnis von der Welt zu reflektieren. Aktiv eingebunden wird der Zuschauerraum auch: So wird der komplette Raum um das Publikum herum für die Inszenierung genutzt, einer Zuschauerin werden Avancen gemacht und bei zwei unserer Schülerinnen landet sogar jeweils ein Abschiedsbrief der beiden Protagonisten.

Gisela Tamm, Marcel Janczik

 

Folgende Rückmeldung gaben die Theaterbesucherinnen und Theaterbesucher der Q12:

„Mir hat es sehr gut gefallen, dass man nicht nur starr in eine Richtung geschaut hat, sondern dass die Handlung überall um einen herum stattgefunden hat. Dank der Drehstühle konnte man sich jederzeit nach allen Seiten ausrichten. Besonders gefallen hat mir auch die Nähe zum Geschehen und das Miteinbeziehen des Publikums. Ich finde außerdem, dass die Schauspieler wirklich gut gespielt haben und ihre verschiedenen Rollen gut herübergebracht haben.“ (Damaris Fischer)

„Mich hat im Theater beeindruckt, wie die Schauspieler es geschafft haben, durch Improvisation und nur mit wenig Mitteln eine ganze Geschichte zu erzählen.“ (Lars Freitag)

„Besonders beeindruckend fand ich, dass das Stück nur von drei Schauspielern gespielt wurde, die immer wieder ihre Rollen wechselten, um andere Figuren, teils auch an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit, zu verkörpern. Auch das Konzept, dass man als Zuschauerin und Zuschauer mitten im Bühnengeschehen war und die Handlung aus nächster Nähe verfolgen konnte, hat mir gut gefallen.“ (Alexandra Weihele)

„Das Theaterstück hat mir gut gefallen. Vor allem das interessante Bühnenbild und die Art, wie die Schauspieler mehrere Rollen umgesetzt haben, hat mich beeindruckt. Die Atmosphäre war sehr locker und nicht so ernst wie in anderen Theaterstücken, was mich sehr gefreut hat.“ (Anna Botzenhardt)

„Ich fand das Theaterstück sehr unterhaltsam und würde es jedem weiterempfehlen. Man sollte nur einen klaren Kopf zum Mitdenken mitbringen. Es war ein sehr schöner Abend.“ (Julius Müller)

„Abgesehen von dem Stück selbst haben mir die Kostüme sehr gut gefallen. Sie machten nicht nur einen authentischen Eindruck, sondern unterstützten die Aufführung nur mehr, was sehr geholfen hat, sich in die einzelnen Figuren hineinzuversetzen.“ (Amber Weinmann)